Bereits im Frühjahr 2012 wurde eine Studie von Prof. Dr. Sven Keller im Ärzteblatt veröffentlicht, die sich mit dem Thema Arztnetze und IV-Verträge beschäftigt. Interessierte Leser können die Zusammenfassung hier nachlesen. Alternativ können Sie eine ausführlichere Fassung direkt über das medmedias-Sekretariat anfordern. Wir senden Ihnen die Ergebnisse kostenfrei per E-Mail zu.
Eine weitere Publikation erfolgte kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift "Gesundheitsökonomie und Qualitätsmanagement" des Thieme-Verlags. Hier wurde in der aktuellen Ausgabe 5/2012 eine umfangreiche Studie von Prof. Dr. Sven Keller veröffentlicht, die als Originalarbeit eine mehrjährige Untersuchung des Verordnungsverhaltens in Arztnetzen auf Basis der medmedias-Daten darstellt. Details zur Quelle und Zusammenfassung können Sie unten stehenden Angaben entnehmen. Auf den Punkt gebracht lässt sich hier eindeutig belegen: medmedias-Netze verordnen wirtschaftlicher als der Bundesdurchschnitt sowie die Durchschnittspraxis der günstigsten KV. Eine Fortschreibung der Entwicklung im Segment der medmedias-Kooperationspartner können Sie dem unten stehenden aktuellen medmedias-Verordnungskostenindex entnehmen.
Das derzeit letzte abgeschlossene Quartal bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Allerdings muss der Vergleich sich diesmal mit den GAmSi-Daten des 1. Halbjahres begnügen, da seitens der Krankenkassen noch keine aktuelleren Informationen vorliegen. Erkennbar ist allerdings bereits an den Juli-Daten einzelner KVen, dass die durchschnittlichen Verordnungskosten auch hier leicht zugelegt haben. Im für unsere Kooperation dominierenden Generika-Bereich beträgt der Bundesdurchschnittswert für den Apothekenverkaufspreis 23,77 €. Die günstigste KV Westfalen-Lippe meldet dagegen einen Mittelwert von 22,93 € (gemäß GAmSi-Daten Januar - Juni 2012; Datenstand vom 05.12.2012). Die Durchschnittskosten von Verordnungen der medmedias-Pharmapartner liegen im 3. Quartal bei lediglich 21,57 €. Die KVWL-Werte des insgesamt günstigeren 1. Halbjahres liegen also 6,3 % über denjenigen der medmedias-Kooperationen. Der Bundesdurchschnitt liegt somit sogar 10,2% darüber (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1: Vergleich medmedias-Verordnungskosten Quartal III/2012 zu GAmSi-Daten 1. Halbjahr (Stand: 10.12.2012) |
Betrachtet man die zeitliche Entwicklung seit Veröffentlichung unseres ersten Verordnungskostenindex im 1. Quartal 2011, so zeigt sich zwar durchaus ein nennenswerter Anstieg der durchschnittlichen Verordnungskosten auch bei den medmedias-Partnern. Die entsprechenden Vergleichswerte von KVWL und Bund bewegen sich aber in der jeweiligen Periode mit nur geringen Schwankungen in nahezu gleichem Abstand darüber (Abbildung 2).
Abbildung 2: Entwicklung der Durchschnittskosten Generika |
Eine wesentliche Ursache für diese Entwicklung ist die Tatsache, dass in den vergangenen 1 1/2 - 2 Jahren zahlreiche ursprünglich geschützte Präparate ihren Patentschutz verloren haben. Dabei handelt es sich teilweise um ehemals wichtige Blockbuster führender internationaler Pharmakonzerne. Namentlich sind dies vor allem die beiden Substanzklassen der Sartane sowie der Statine, die zwischenzeitlich zunehmend generisch verordnet werden. Diese haben auch als Generikum einen vergleichsweise hohen Preis, der mit relativ hohen Verordnungsmengen einhergeht. Da dieser Preis allerdings signifikant unter dem ursprünglich patentgeschützten Original liegt, haben Praxen, die frühzeitig auf ein adäquates Generikum umsteigen, die Möglichkeit bestehende Einsparpotentiale optimal zu nutzen. Da es sich hierbei auch um kritische Substanzen handelt, ist gegebenenfalls auch der in diesem Fall medizinisch wichtige Ausschluss der Substitution durch Rabattverträge zu bedenken, wenn nicht gar zwingend notwendig.