Donnerstag, 16. Juni 2011

Hilfe für das Gesundheitssystem - sparen mit gezieltem Einsatz von Generika

Der stetige Kostenanstieg im Bereich des Gesundheitswesens scheint, nicht zuletzt durch den fortschreitenden demografischen Wandel und der damit verbundenen Zunahme an multimorbiden Patienten, unaufhaltsam. Daher spielt die Gesundheitsökonomie eine zunehmend größere Rolle in Deutschland. Evaluationen der Kostenstrukturen und konkrete Controllingansätze sind aus diesen Gründen unerlässlich für flächendeckende, qualitativ hochwertige aber zugleich effiziente und kostensenkende Behandlungs- und Verordnungsstrukturen in deutschen Arztnetzen.

Denn „Finanzielle Restriktionen und eine stärkere Ergebnisorientierung erfordern rationale Entscheidungen über den Mitteleinsatz im Gesundheitswesen.“ [Schulenburg JM et al. DGGÖ]  
Laut Marktforschungsdaten wurden durch den Einsatz von Generika allein im vergangenen Jahr 10,139 Milliarden Euro für die Gesetzlichen Krankenversicherungen eingespart, berichtet Pro Generika unter Berufung auf die Daten eines Marktforschungsinstitutes.  In diese Einsparsummen sind die Preisnachlässe aus Rabattverträgen nicht einmal einbezogen. Die Berechnungen der Marktforscher basierten ausschließlich auf den Arzneimittel-Listenpreisen."
[O.V. ProGenNews 0211]
 
Möglich sind solche Einsparsummen durch die eklatanten Preisunterschiede zwischen „altoriginalen“ Medikamenten (patentfreie Erstanbieterprodukte) und den preisgünstigen Nachahmerprodukten. Die Verordnungskosten bei den Originalanbietern liegen im Schnitt um das Doppelte höher als bei den preisgünstigen Generika. Vgl. [O.V. ProGenNews 0211]
Durch die große Zahl der Generikaanbieter und den dadurch regen Wettbewerb um Qualität und Preis, kann eine sichere und kostengünstige Arzneimittelversorgung in nahezu allen Bereichen über Generika sichergestellt werden. Dennoch entfallen mehr als ein Drittel aller Medikamentenverordnungen nicht auf Generika. Dies haben auch Studien aus andern Ländern bestätigt. Eine Studie aus Norwegen [D.M. Dalen et al. 2010, veröffentlicht im European Journal of Health Economics 1, 2011] bestätigte eine starke Neigung der Ärzte zur Verordnung von Originalpräparaten, insbesondere bei „neuen“ Generika und machte dafür ein starkes Verhältnis der Ärzte zu den bekannten Produkt- bzw. Markennamen der Originalanbieter verantwortlich.

3 Kommentare:

  1. Hallo medmedias,
    in dem Bericht schreibt ihr, dass knapp 10,139 Milliarden Euro durch den Einsatz von Generika eingespart werden. Wisst ihr, was Krankenkassen grundsätzlich mit diesem Geld anfangen? Werden dadurch letztenendes besser Rabattverträge abgeschlossen ?

    Liebe Grüße
    Joachim

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  2. Hallo Joachim,

    renommierte Wissenschaftler wie z.B. der Bremer Versorgungsforscher Prof. Gerd Glaeske vermuten, dass ein Großteil der Gelder wieder für die Verwaltung innerhalb der Krankenkassen ausgegeben wird. Siehe hierzu auch:
    Rabattverträge mit Risiko
    Auch aus den Vorständen unserer Arztnetze wird uns ähnliches berichtet.

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  3. Ok, danke für die schnelle Antwort.
    Das hat mir sehr weitergeholfen.

    Liebe Grüße
    Joachim

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