Montag, 20. Juni 2011

Vertragsarzt - Das Leben rund um die Politik und Rechtsprechung für Vertragsärzte und Netzwerker

Ich bin seit 20 Jahren Freiberufler! Tätig als Allgemeinarzt in meiner eigenen Praxis, der noch die Schönheiten der Einzelleistungsvergütung erleben durfte. Doch Leistung muss sozialverträglich sein, wenigstens für uns Ärzte oder aber auch all die anderen wichtigen Berufe im Sozial und Medizinbereich, und darf nichts kosten. Damit man dann eine Begründung für Pauschalen finden konnte, wurde den Ärzten der Schwarze Peter zugeordnet, da diese sich Ihre Leistung  über ihre Patienten selbst beschaffen!
Man schließt einen Behandlungsvertrag, immer noch, mit seinen Patienten, denen man verpflichtet ist. Im Unterschied der PKV zum GKV Bereich erfolgt jedoch eine gesetzliche Abtretung der Liquidationsansprüche an die Krankenkassen.
Wird man dann plötzlich auch zum Beauftragten der PKV? wie im GKV System es zu kommen scheint??

Doch ist dies nur eine kleine Facette dessen was mit uns Vertragsärzten so passiert.
Die Ausgabenseite bleibt gleich, beziehungsweise steigt.  Die Einnahmeseite entwickelt sich zur finanziellen Knute, die uns in die Bankenhörigkeit treibt. Igelleistungen als sinnvolle Ergänzung zu einem seit vielen Jahren nicht mehr medizinisch aktuellem GKV System werden verfemt.  Netzwerktätigkeit als Arzt wird immer problematischer! Die RLV spiegeln nicht den Anforderungsbedarf wieder, den die Patienten in einer vergreisenden Gesellschaft von uns fordern.
Wir werden haftbar gemacht für Rabattverträge deren einziger Nutzniesser die Krankenkassen sind. Zulassungsrecht wird wegen finanzieller Erwägungen gebeugt und Medikamente mit gleichem Wirkstoff verordnungs bzw. austauschfähig gemacht trotz bedenklicher pharmakologischer Unterschiede! Wenn was passiert, es haftet natürlich der Arzt.
Statt Richtgrößen hagelt es nun Einzelfallprüfungen an den Minderungen der Rabattverträge vorbei und wieder werde ich als Kassenarzt mit meinem „Gehalt“, meiner Arbeits- und ggfs. Regressleistung zur „Sparsau“ der Nation. Bitterer Tobak, weil das Sparen an den Krankenkassen(siehe Gutachten der BIG Krankenkasse) und den Krankenhäusern, bei der guten Lobby der Krankenhauskonzerne, viel weitergehend vorbei geht wie an mir.
Was waren das noch Zeiten, damals, vor 20 Jahren.

Dr.med.J.Blettenberg

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen