Montag, 20. Juni 2011

Netzwerke am Ende?

Netzwerke galten und gelten eigentlich als Lösungsmöglichkeit der regionalen Versorgungsprobleme bei dem sicher kommenden Ärztemangel.  Anschubfinanziert aus dem Honorar der Kassenärzte und Krankenhäusern ergossen sich Verträge en masse mit minderwertigem Inhalt und nur für kleine Ärztegruppen bedeutsam über die Ärztenetze.
 Es bildeten sich aus Netzwerken sinnvollerweise Ärztegesellschaften meistens  in Genossenschaftsform mit einer mehr oder weniger funktionierenden Infrastruktur. Diese konnten durch diese IV Verträge aufgebaut werden. 

Im Genossenschaftsgesetz steht, dass solche Kooperationen gegründet werden, um Gewinne zu erzielen. Unter den Maßgaben der Musterberufsordnungen wurden dann  vernünftigerweise Kooperationen mit der Pharmaindustrie, Krankenkassen  und sonstigen Anbietern im Gesundheitsmarkt geschlossen. 
Als Multiplikatoren bietet sich die Möglichkeit Ziel von Sponsoring und Werbemaßnahmen zu werden. Gesundheitseinrichtungen mit Igelleistungen wurden aufgebaut und sinnvolle neue Versorgungsstrukturen für eine bessere Versorgung wurden aufgebaut.
Plötzlich aber ist ein Ende bedrohlich nahe. Krankenkassen verweigern sinnvolle IV Verträge deren Maßgabe nur noch, wenn Sie dann überhaupt geschlossen werden, die  Darstellung von Einsparungen binnen eines  Jahres sein darf. 
Voraussetzung für solche Verträge sind allerdings Klasse IV Netze mit vorhandener EDV Infrastruktur und erheblicher Verbindlichkeit. 
Doch die Realität ist grausam, da von den Krankenkassen nichts mehr kommt. Die Ärztegesellschaften verlieren ihre Finanzierungsgrundlagen durch Wegfall  aller weiteren Kooperationsmöglichkeiten. Es gilt immer die Frage, was kann ich  noch machen, ohne dass ich einen wie auch immer gearteten Vorteil als Arzt als Mitglied einer Ärztegesellschaft erfahre?
Keiner will gegen die Musterberufsordnung verstoßen, keiner will wegen Untreue, Bestechlichkeit und Amtsmissbrauch im Fokus der Staatsanwaltschaften und der Ärztekammern stehen!
Doch wenn kein Geld da ist, woraus die Strukturen schaffen, ohne die es wiederum keine Kooperationen mit den Krankenkassen geben kann? Ein Teufelskreis, der nicht so nicht durchbrochen werden kann und in  einem sehr schmerzhaften Verlust der vorhandenen  Versorgungstrukturen enden wird.
Ist dies vielleicht politisch oder wem auch immer gewollt??

Dr.med.J.Blettenberg

1 Kommentar:

  1. Ja, der Grad auf dem wir uns bewegen ist meist schmaler als ein Nadelöhr.

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