Samstag, 18. Februar 2012

Unerlaubter Datenverkauf

Der Spiegel - Online berichtete am 13.02.2012 von einem illegalen Handel mit Rezeptdaten. Dabei sollen seit Jahren Millionen von Apothekenrezeptdaten an die Pharmaindustrie verkauft worden sein. Auszüge dieser Datenbestände liegen dem in Deutschland für Datenschutz führenden Zentrum in Kiel vor. Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass diese Daten:
  • unverschlüsselt, d.h.
  • mit Patientenbezug und
  • mit Arztbezug und
  • ohne deren Wissen
weitergegeben wurden.

Grundsätzlich ist bekannt, dass verschiedene Unternehmen im Markt Daten der Apothekenrechenzentren aufkaufen, aufbereiten und weitervermitteln. Auch in anderen Branchen ist der Aufkauf von Umsatzdaten zu Marktforschungs- und Marketingzwecken zwar durchaus üblich. Ein derart verantwortungsloser Umgang mit fundamentalsten Datenschutzbestimmungen sollte – auch und gerade im Zeitalter von Facebook und anderen Social Networks – sowohl Fachleute als auch Laien erschrecken.

Leider müssen allerdings auch wir bisweilen erfahren, dass uns unterstellt wird, sensible Daten zu verkaufen.
Medmedias verarbeitet grundsätzlich nur patientenanonymisierte oder -pseudonymisierte Daten von Praxen kooperierender Arztnetzstrukturen. Die Herstellung eines Bezugs zu einzelnen Patienten ist dabei grundsätzlich nicht möglich. Die Aufbereitung erfolgt ausschließlich für klar definierte Vertrags- und Controlling-Zwecke im Kontext von (Selektiv-) Verträgen auf Arztnetzebene oder zur Regressabwehr einzelner Arztpraxen.

Ein Verkauf oder die Weitergabe von arzt- oder gar patientenbezogenen Daten an unbekannte Dritte erfolgt ausdrücklich nicht.

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